Der Schweinehund und ich

Der Ausblick
Der Ausblick

Heute wollen wir einmal die Alina als Gastbloggerin zu Wort kommen lassen. Nach dem langen und harten Winter macht sie so ihre Alltags,,erfahrungen'':



Letztes Wochenende: Zu Ostern kam nach einem gefühlten Jahrhundert endlich die Sonne zum Vorschein und die dicke Schneedecke schmolz dahin, als mir schlagartig klar wurde: Auch 2013 wird es einen Sommer geben und wenn ich diesen nicht in weiten Walla-Walla-Kleidern aus Leinen mit Batikmustern verbringen will, muss ich was tun. Grundsätzlich trifft mich dieser Geistesblitz jedes Jahr, jedoch a) viel früher und b) war die Situation noch nie so dramatisch.

Gestern: Ein Schritt auf die Waage verriet mir, was schon diverse Kleidungsstücke zuvor andeuteten: Höchststand auf der Waage seit Beginn! Ich hatte vor einigen Monaten mit dem Rauchen aufgehört und mich fortan mit Schokolade in jeglicher Form dafür belohnt…


Ich (24) arbeite in Hamburg und wohne etwas außerhalb. Nach Abwägung verschiedener Lösungen für mein selbstverschuldetes Leid, entschied ich mich künftig das Rad statt Bus und Bahn zur Arbeit zu nehmen. Nie wieder über Verspätungen, Drängler, Schreihälse jeden Alters (ich könnte diese Liste ewig weiterführen…) ärgern! Es kostet mich kein Geld und kaum extra Zeit, anders als wenn ich erst nach der Arbeit zum Fitness-Studio fahren müsste. Das waren meine Hauptmotive.


7.00 Uhr: Nach ausgiebiger Google-Maps Recherche habe ich mir die Route zur Arbeit rausgesucht und hole den alten Drahtesel aus dem Keller. 15 km von Tür zu Tür, nicht zu kurz nicht zu lang. Kurz noch bei Ebay gucken, was das schicke Hollandrad kostet… Nein, reicht erst mal mit den Belohnungen an mich selbst…


7.05 Uhr: Mit dem Sonnenaufgang im Rücken geht’s Richtung Hamburger City, keine Menschenseele weit und breit, daran könnte ich mich gut gewöhnen! Es riecht nach Morgenluft, Pferdemist und Ackerböden. Nach 5 km werden meine träumerischen Landromantik-Gedanken durch einen Schweißausbruch unterbrochen, welcher von nun an mitfährt. Hosenanzüge sind eben auch nicht besonders atmungsaktiv…


7.15 Uhr: Während der Fahrt brausen gerade einmal zwei S-Bahnen an mir vorbei, bin gar nicht so langsam wie ich mich eingeschätzt hatte. Kann die neidischen Blicke und das schlechte Gewissen der Leute aus der Bahn fühlen…


7.50 Uhr: Nach 45 Minuten Fahrt, bin ich zwar ausgepowert und schwach in den Knien, aber auch viel wacher und besser gelaunt als sonst. Als ich von meiner Tour erzähle, ernte ich erste Anerkennung von den langjährigen Radlern unter den Kollegen und erfahre von den Duschen & Umkleiden im Erdgeschoss und erhalte einen Schlüssel zu den Fahrradstellplätzen im Keller…

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